Eine Katze oder zwei?

     

    Die eindeutige Antwort lautet: (mindestens) zwei.  

     

    Eine der häufigsten Fragen, die an uns Züchter herangetragen wird, ist die nach der Einzelhaltung. Eine Somali sollte grundsätzlich nicht alleine gehalten werden (Ausnahme siehe ganz unten). Die Rasse ist sehr sozial und braucht unbedingt einen tierischen Partner. Ihr diesen zu verwehren, ist unfair und beruht meist auf sehr egoistischen Gründen oder ist schlichte Unkenntnis.

     

    Eine weit verbreitete Meinung ist, das Katzen schließlich Einzelgänger seien, die sich selbst genug wären. Dies stimmt so nicht und gerade die Somali ist überhaupt nicht gerne allein. Im Gegensatz zu Wildkatzen oder mancher Hauskatze wurden unsere Rassekatzen über viele Jahrzehnte zu sozialen Hausgenossen gezüchtet. Sie schließen sich deutlich enger an den Menschen an, als man das von Hauskatzen gewöhnt ist und sind auch mit ihresgleichen freundschaftlich verbunden.

     

    Da Rassekatzen fast ausschließlich in reiner Wohnungshaltung leben, fehlen viele Anregungen durch die Außenwelt und Kontakte zu anderen Katzen. Hier muss der Halter ein interessantes Umfeld schaffen, um Langeweile und Fehlverhalten vorzubeugen. Eine zweite Katze mit ähnlichem Charakter sorgt dafür, dass der Stubentiger ausgeglichen ist und sein umfangreiches tierisches Sozialverhalten ausleben kann. Mit einem Freund an der Seite ist die Katze nie alleine, sie kann kuscheln und spielen, auch wenn gerade niemand Zeit für sie hat oder die Menschen arbeiten müssen.

     

    Aber auch wenn immer jemand zu Hause ist gilt:

    Ein Mensch kann niemals den Sozialpartner Tier ersetzen!

     

    Unsere Kitten werden mit viel Aufwand großgezogen. Dabei lernen sie alles kennen, was in einem Menschenhaushalt so passiert. Ein gutes Sozialverhalten mit ihresgleichen lernen die Kleinen praktisch nebenbei, denn sie werden nicht von der restlichen Katzengruppe separiert, sondern wachsen mittendrin auf. Zudem gibt es natürlich Mama und die Geschwister, an denen man korrektes Verhalten üben kann. So werden aus hilflosen, blinden Winzlingen in nur 12 Wochen perfekte kleine Hausgenossen, die mit Mensch und Tier gleichmaßen gut zurecht kommen.

     

    Doch dieses Sozialverhalten kann auch wieder verloren gehen, wenn ein Kitten im neuen Zuhause einzeln gehalten wird. Die Somali wie auch jede andere Katze wird ihr gutes Verhalten verlieren und nach einer gewissen Zeit nur noch schwer zu vergesellschaften sein. Sie hat irgendwann einfach verlernt, wie man sich einer anderen Katze gegenüber verhält. Viele dieser eigentlich sehr aktiven Tiere werden lethargisch und liegen nur noch teilnahmslos herum, andere zerstören aus Frust die halbe Wohnungseinrichtung oder es kommt zu Unsauberkeiten.

     

    Es ist unglaublich schade, dass viele Menschen dieses anfangs tolle Sozialverhalten mit erzwungener Einzelhaltung zerstören.

     

    Jeder, der ein junges Kätzchen ganz alleine aufwachsen lassen will, sollte sich fragen, ob er auch so würde leben wollen. Würde man wirklich dauerhaft komplett ohne Kontakt zu anderen Menschen sein wollen? Wie gesagt, wir sprechen hier über einen lebenslangen Zeitraum ohne jeglichen Sozialkontakt zur eigenen Spezies! Gönnt man heutzutage nicht auch endlich dem armen Wellensittich oder Kaninchen im Käfig einen Artgenossen? Nur bei Katzen scheint es immer noch nicht in den Köpfen der Menschen angekommen zu sein, dass auch sie eine andere Katze zum Glücklichsein brauchen.

     

    Deshalb bitte keine Einzelhaltung - gerade für Kitten! Ihr Somalikätzchen wird trotzdem intensiven Kontakt mit Ihnen suchen und auch weiterhin gerne mit Ihnen spielen. Daran ändert weder eine Zweit- noch eine Drittkatze irgendetwas. Lediglich der Platz auf dem Schoß könnte etwas eng werden.

     

    Zwei Rassekatzen sind in der Anschaffung zu teuer? Die Zweitkatze muss nicht zwingend eine andere Rassekatze sein. Ein "einfaches" Hauskätzchen aus dem Tierheim ist als Kumpel ebenso geeignet. Lediglich das gleiche Temperament sollte sie haben. 

     

    Zwei Katzen sind in der Unterhaltung dauerhaft zu teuer? Dann sollte man lieber auf ein anderes Haustier ausweichen, welches günstiger in der Unterhaltung ist und dem man dann aber ein artgerechtes Leben ermöglichen kann.

     

    Sie kennen einen Züchter, der Ihnen bewusst ein Kitten in Einzelhaltung verkaufen würde? Dann sollten Sie sich fragen, ob der Züchter das Wohl des Katzenbabys im Blick hat oder vielleicht doch eher Ihren Geldbeutel.

     

     

    Ausnahme von der Regel:

    Auch beim Thema Einzelhaltung gibt es die Ausnahme von der Regel. Es gibt auch Somalis, die nicht oder nicht mehr mit einem Artgenossen leben möchten. Hierzu zählen allerdings ausschließlich erwachsene Tiere.

     

    Einige wenige Somalis kommen mit dem Leben in einer Gruppe nur schlecht zurecht. Diese werden von uns Züchtern dann ganz bewusst in die Einzelhaltung vermittelt. Manchmal werden einzelne Tiere vom Rest der Gruppe gemobbt oder sie sorgen selbst für Streit. Oder es handelt sich um Tiere, die abgegeben werden sollen und die aus oben genannter Unkenntnis bereits einzeln gehalten wurden. Für solche Katzen werden gute Liebhaberplätze gesucht, wo sie alleiniger "Herrscher" sein können. Am besten Sie fragen einfach beim Züchter nach, ob er bei der Vermittlung behilflich sein kann. Es gibt nicht so viele Tiere, die einen Einzelplatz brauchen, aber da die Züchter sich untereinander kennen, hat man hier gute Chancen, an sein Traumtier zu kommen.

     

    Oder man schaut doch lieber im nächsten Tierheim vorbei. Dort gibt es viele Katzen, die gute Plätze brauchen und unter ihnen wird man sicher auch einen Einzelgänger finden.

     

     

     

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