Diesmal hat uns die Reise gar nicht so weit geführt. Nach nur etwa einer halben Stunde Autofahrt und mit Hilfe von einem technischen (mal wieder ein liebes Danke an meinen besten Freund :-)) und einem menschlichen Navi (noch ein liebes Danke an eine liebste Freundin :-)) haben wir die Halle in Seevetal erreicht.

 

Dort war schon ein reges Treiben in Gange und auch wir haben mächtig geschleppt, bis denn alles dort war, wo es hin musste. Da wir diesmal zu zweit waren, war das natürlich alles viel einfacher. Leider war es für uns Aussteller sehr eng. Die Käfigreihen standen recht dicht. Wir haben es aber positiv gesehen und waren uns bald einig: Eng ist ja auch kuschelig und man kommt dadurch auch ins Gespräch. Die Katzen nahmen es wie immer locker und haben sich schon nach kurzem Umschauen hingelegt.

 

Ganz toll war, dass genau neben uns ein Somaliwurf ausgestellt wurde. Da hatten wir natürlich was zu gucken, denn die Minis waren gerade am Anfang putzmunter und fanden alles ganz ganz spannend. Zeitweise wurden zwar Ausbruchsversuche unternommen, aber schon bald war das Spielen wichtiger.

 

 

"Ich will hier raus!"

 

 

Das einzige wildfarbene Kätzchen im Wurf.

 

 

Zwei der Somalikitten vom Käfig nebenan. Beide in der schönen Farbe sorrel. Hier sieht man links im Bild auch schön die altrosa Füße. Ganz anders bei einer wildfarbenen Somali. Bei dieser wären die Fußballen schwarz.

 

 

Elaine wie immer ganz entspannt.

 

 

Es ging dann los mit dem Richten und lief anfangs wie gewohnt. Buddy war zuerst dran und alles war o.k. Aber dann kam der Kracher. Elaine war gleich nach ihm an der Reihe und der "nette" Richter war dann doch etwas von ihrer Farbe irritiert und zweifelte an der Richtigkeit der Angabe "Ruddy". Er meinte dann doch tatsächlich, Elaine wäre nicht wildfarben (???). Meine Erklärung, dass Buddy schwächer in der Farbe sei, weil seine Mutter silber wäre und daher dieser Farbunterschied käme, ließ er nicht gelten. Er ließ einen anderen Richter kommen und fragte nach seiner Meinung. "Die Katze ist wildfarben.", sagte der. Gut, dachte ich. Doch weit gefehlt. Nun verlangte er, dass ich Buddy noch mal zum Vergleich hole. Gott sei Dank war ja meine liebe Freundin mit, die den Kater holen konnte. Alleine hätte ich das wohl nie hinbekommen.

 

Nun sehen sich die beiden Katzen farblich ja wirklich nicht gerade ähnlich, aber trotzdem sind beide wildfarben. Dafür gibt es auch ganz sichere Hinweise und Beweise, die ein Richter kennen sollte. Aber was soll man machen. Buddy wurde geholt und nun wurde es noch "interessanter". Der Richter meinte jetzt, Buddy wäre wildfarben und Elaine ruddy! Ach was???

 

(Um allen, die jetzt nichts mit der Farbbezeichnung ruddy etwas anfangen können kurz auf die Sprünge zu helfen: ruddy ist das englische Wort für wildfarben. Es wäre also ungefähr so, als wenn er gesagt hätte: Buddy ist schwarz und Elaine black. Ruddy bedeutet konkret übersetzt rötlich. Die Grundfarbe soll bei der wildfarbenen Somali rotbraun sein und das Ticking schwarz. Eine möglichst intensive Grundfarbe ist erklärtes Zuchtziel.)

 

Ich wollte es ja gar nicht glauben und versuchte nun, ihm klar zu machen, dass ruddy doch nur das englische Wort für wildfarben wäre. Es half nichts, der andere Richter musste noch mal her. Er erkannte wieder beide als wildfarben und fand nur Buddys Grundfarbe etwas schwach. Genau, hab ich gedacht. Aber das reichte immer noch nicht. Eine weitere Meinung musste her. Richterin Nr. 3 wurde dazu gebeten und man ahnt es schon, auch sie sagte, dass beide Katzen wildfarben seien und der Kater hätte einfach eine etwas schlechtere Grundfarbe. Sie hatte bis dahin noch gedacht, Buddy wäre hier der "Problemfall". Es ging dann hin und her bis die Richterin ihn dann fragte, WAS denn Elaine sonst sein solle. Also da war ich nun aber auch gespannt. Nach kurzem Zögern kam dann: Rot. Also ich hätte nicht gedacht, dass sich die Sache noch steigern könnte :-)

 

Kurze Zwischenerklärung:

Eine sorrelfarbene Somalikatze wird umgangsprachlich auch als rot bezeichnet. In Wirklichkeit ist sie aber cinnamon bzw. zimtfarben, sie sieht nur optisch rot aus. Eine  sorrelfarbene Katze hat aber nicht ein einziges schwarzes Haar, denn genetisch trägt sie ja gar kein dominantes schwarz. Somit kann Elaine nicht sorrel sein, denn sie hat jede Menge schwarzer Haare und pechschwarze Füße.

 

Ich habe dann doch noch mal einen Klärungsversuch unternommen und ihm gesagt, dass diese Katze doch nicht sorrel sei. Dann hätte sie doch kein schwarzes Ticking und auch keine schwarzen Füße. Na ja, nein - also sorrel ist sie nicht. Ja, was denn nun. Das war mittlerweile ja schlimmer als Zähneziehen.

 

Er fing dann irgendwann doch an seinen Bericht zu schreiben. Ganz zum Schluss nahm er Elaine noch einmal mit zum Fenster, um sie sich im Tageslicht anzusehen. Erst dann bekam ich sie wieder und wir gingen schließlich ziemlich irritiert zurück zu den Käfigen. Nun denn, wir hatten wenigstens ein prima Gesprächsthema, um die nächste Wartezeit zu überbrücken :-)). Irgendwie war es ja auch ganz lustig.

 

Nun möge bitte jeder für sich das www bemühen und sich ein paar wildfarbene Somalis oder Abessinier ansehen. Ich hoffe, der Richter tut es auch.

 

Glücklicherweise hatte ich für diese Ausstellung beide Katzen auch für eine Zweitbewertung gemeldet. So konnte ich meine Süßen noch einem anderen Richter vorstellen. Zuerst war wieder Buddy dran und er gefiel dem Richter ganz gut. Er mochte seinen Kopf und den buschigen Schwanz. Dann kam der große Auftritt von Elaine und nun war ich ja unglaublich gespannt, was mich denn nun wieder erwarten würde.

 

Der Richter lehnte sich erst einmal für einen langen Moment in seinem Stuhl zurück, als er Elaine auf dem Tisch hatte und war schlicht beeindruckt. "Ja, das ist ja etwas ganz anderes. Sehr ausdrucksstark!" Sie gefiel im sehr gut und es gab auch keine Zweifel an ihrer Farbe :-) Er riet mir dann sogar dazu, einen anderen Kater zu nehmen, um mir die schöne Farbe nicht zu verschlechtern. Das Buddy vor allem durch sein zauberhaftes Wesen punktet, fand er eher zweitrangig. Ein gutes, menschenbezogenes Wesen halte ich aber immer noch für ein entscheidendes Kriterium.

 

Zum Schluss der Ausstellung gab es wie üblich die Urkunden und ich fiel dann fast vom Stuhl, als ich lesen musste, dass Elaine ihren Championspunkt von dem ersten Richter nicht bekommen hatte. Das war genauso lächerlich wie ärgerlich. Nun mag ja jeder Richter seine Vorlieben haben, sie aber praktisch als zu weit vom Standard entfernt zu beurteilen, hatte doch schon seine eigene Qualität. Nun denn, ich habe es schließlich doch mit Humor genommen und als "interessante Erfahrung" gewertet. 

 

 

Der nächste Ausstellungstag lief dann deutlich besser. Ich habe mich natürlich gleich erkundigt, ob ich wieder den ausländischen Richter bekommen würde, aber diesmal würden zwei Deutsche sich meine Schnurrer ansehen. Elaine musste ich leider noch einmal ummelden, da sie ja zumindest noch einmal in der gleichen Klasse starten musste wie am Vortag.  Buddy würde heute schon Punkte für den Internationalen Champion sammeln.

 

Das Richten lief für beide Katzen sehr gut. Buddy wurde dann gleich mit einem anderen Kater verglichen und er gefiel dem Richter besser. Vor allem sein schönes seidiges Fell beeindruckte. Er gewann Best in Variety und wurde nominiert für Best in Show. Damit hatte ich nun auch nicht gerechnet, denn bisher war es ja immer Elaine gewesen, die die Schleifchen abräumte.

 

Ich wurde schon kurz danach auf die Bühne gerufen und Buddy bekam einen schönen Pokal in Katzenform. Das war doch auch mal etwas anderes. Da ich auch an diesem Tag lieben Besuch von meiner Freundin bekam, gibt es sogar ein paar nette Fotos. Auch zur Best in Show mussten wir dann noch einmal antreten, doch da wurde es "nur" der zweite Platz.  

 

 

Buddy gewinnt Best in Variety.

 

 

Buddy und ich auf der Bühne für die Entscheidung über Best in Show.

 

Unsere Zweitbewertung an diesem Tag verlief sehr nett. Die Richterin hatte sich die Somalis für den Schuss aufgespart und freute sich richtig auf uns. Es sind ja auch immer nicht so sehr viele auf den Ausstellungen zu finden. Meine beiden gefielen ihr sehr gut und bei Elaine meinte sie, dass sie es sogar bis zum Weltchampion schaffen könnte. Sie bekam ohne Probleme ihren Championtitel und ihren ersten Punkt für den Internationalen Champion. Tja, so unterschiedlich können Richtermeinungen ausfallen.

 

 

 

"Oh wie schön - ein neues Spielzeug."

 

 

Buddy lässt sich von dem Treiben um ihn herum nicht stören.

Genauso wie auf der letzten Ausstellung legt Buddy zwischendurch

erst einmal ein Schläfchen auf meinem Schoß ein.

  

 

Buddy fühlt sich auch auf dem Arm der Richerin wohl.

 

 

Etwas Geduld wird noch gebraucht, dann bekommt Buddy

seinen zweiten Punkt für den Internationalen Champion.

 

 

 

Elaine beim Richten.

 

 

Elaine wird genau beguckt.

Von vorne...

 

 

...und auch von hinten.

 

 

Zwischendurch schmusen mit Frauli.

 

 

 

Auch ein bißchen kuscheln mit der Richterin muss noch sein.

 

 

Den Rest des Tages kann man gut mit abhängen verbringen.

 

 

 

 

 

 

nach oben

 

 

 

www.somalischnurrer.de © 2008 Kontakt

 

Vierte Ausstellung von Elaine und 

zweite Ausstellung von Buddy 

in Seevetal, November 2008

Offene Klasse und Championklasse